Das erste Motto meines ersten Blogs war ein Zitat aus Terry Pratchetts “Die volle Wahrheit”: weil eine Lüge um die ganze Welt laufen kann, bevor die Wahrheit ihre Stiefel anhat. Den Blog gibt es nicht mehr, geblieben ist nur der Name: beimwort.
Über Lüge und Wahrheit heute gäbe es noch immer viel zu sagen, wahrscheinlich sogar viel mehr als damals. Womöglich werde ich das ab und an tun.
Noch mehr gibt es aber über die Welt zu sagen.
Vor allem gibt es so viel über die Welt nachzudenken.
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Hauptberuflich mache ich das SPIEGEL-Hauptstadtbüro. Das hier ist etwas anderes. Das hier ist kein Journalismus im engeren Sinne. Hier soll ein Ort sein für all die Dinge, die dort keinen Platz haben. Für schnelle Gedanken. Für Thesen, die noch unfertig sind.
Twitter war mal dieser Ort. X kann es nicht mehr sein.
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Die Welt, die wir zu verstehen gelernt haben, gibt es nicht mehr. Die Welt, für die alle menschlichen Dinge und Systeme geschaffen sind, gibt es nicht mehr. Die Welt, in der ich aufgewachsen bin, gibt es nicht mehr.
Die Klimakrise ist eine Epochenbruch. Sie verändert alles, weil sie alles berührt. Sie stellt, wenn wir uns nicht selbst belügen, unser gesamtes Weltverständnis auf den Kopf.
Die Hoffnung, dass es einmal besser wird, müssen wir begraben. Oder anders: Wir müssen das Gute und Schöne und Erhabene Umständen abringen, die immer härter werden.
Die Art, wie wir Demokratie verstehen, muss sich ändern. Das, was wir unter Freiheit verstehen, muss sich ändern.
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Darum muss es hier gehen, weil ich gar nicht anders über die Welt nachdenken kann als über diese Welt, von der wir noch keinen Begriff haben. Über das Leben im Epochenbruch. Über Politik und Gesellschaft in dieser neuen Phase der Menschheitsgeschichte.
Aber es soll auch um andere Dinge gehen. Um welche? Um solche, die mich umtreiben, zu denen ich glaube, etwas zu sagen zu haben.
Ich kann kein Muster versprechen, keine Regelmäßigkeit, keinen festen Fokus. Nur intellektuelle Aufrichtigkeit.
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Ich freue mich, wenn Sie trotzdem mitlesen wollen, mitdenken wollen, mitdiskutieren wollen. Vielleicht finden wir gemeinsam heraus, was zum Teufel eigentlich gerade passiert.
Herzlich
Jonas Schaible
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