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Ergänzung 2: Es ist ja bekannt, dass viele Deutsche im Ausland nicht die Chance hatten, rechtzeitig zu wählen. So knapp, wie das Ergebnis des BSW auszufallen scheint, halte ich es für durchaus vorstellbar, dass jemand klagt und ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass Gerichte sich das sehr genau anschauen müssen. Das könnte alles noch weiter verzögern und für Unsicherheit sorgen.

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Und was ich nun in der Hektik dieses späten Abends ganz vergaß: Die AfD kommt in den ostdeutschen Bundesländern auf 32 (Brandenburg) bis 38 (Thüringen) Prozent der Zweitstimmen und gewinnt fast alle Wahlkreise. Dazu habe ich nichts Originelles zu sagen, deshalb ist es mir auch durchgerutscht. Aber es ist schon krass.

Zur AfD noch zwei Beobachtungen: Sie hat laut Wählerwanderung mehr als 1,8 Millionen Nichtwähler*innen angezogen. Ich weiß nicht, wann es so etwas zuletzt gab, in den vergangenen 20 Jahren jedenfalls nicht, so weit ich mich erinnere.

Auffallend fand ich auch eine Grafik, die zeigt, dass sie im Osten und im Westen quasi perfekt parallel wuchs oder verlor in den vergangenen Wahlen. Es gibt also keinen Aufholeffekt im Westen, aber auch kein Davonwachsen im Osten, nur eine sehr unterschiedliche Basis.

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Schon bemerkenswert, wie man Ostdeutschland direkt auf der Wahlkarte sieht - aber ich finde, dass auch die Unterschiede (vor allem die größeren Städte) darauf direkt zu erkennen sind...

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Ich glaube auch, dass "Ostdeutschland" eine Rolle spielt, aber Stadt-Land und "Arm-Reich" eben auch, und in Ostdeutschland gibt es eben viel plattes Land und den Städten geht es auch nicht so gut. Wenn man sich auf einer Karte etwa die Zweitstimmenergebnisse auf Wahlkreis- und Gemeindeebene anschaut, dann gibt es auch in Westdeutschland Orte und zusammenhängende Regionen, die "blau" sind, etwa eine große Fläche in der Pfalz. In Hessen sind es einige kleine Gemeinden auf dem platten Land (die früher teilweise schon NPD-Hochburgen waren). Es sind die Orte, die weit weg sind von okay bezahlten Bürojobs der Städte, von dem frischen Blut der Universitätsstädte. Ob da der Wohnort das Denken bestimmt - oder ob da halt als junger Mensch abhaut, wer etwas reflektierter ist, oder beides, das ist die alte soziologische Frage.

Ich glaube übrigens auch, dass sich da der oben erwähnte scheinbare Widerspruch mit der "Gerechtigkeitsgrafik" herkommt. Viele verstehen unter "es geht ungerecht zu", dass sie selbst zu kurz kommen gegenüber "den anderen" - und damit meinen sie nicht Millionäre, sondern mittellos hier ankommende Migranten. Das verbuchen die dann nicht unter "Soziale Gerechtigkeit", sondern unter Migrationspolitik.

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